Kürzlich beim Arzt:

Da geh ich doch vor ein paar Tagen beim Arzt hineingekrochen mehr unfreiwillig als freiwillig, denn es heißt ja man soll auf seine Gesundheit achten.

Der gute Herr Doktor schüttelt meine Hand was ich schon ziemlich aufdringlich fand da fragt er mich doch aus heiterem Himmel und ganz unverschämt wie es mir geht.

Da war die ganze Woche eine einzige Katastrophe und der ganze Tag ein Alptraum und er wagt es tatsächlich mich zu fragen wie es mir geht. (Da könnte man argumentieren: Woher soll er das wissen? Dieses Argument ist aber ab sofort und für immer unzulässig!) Innerlich ganz aufgewirbelt und erzürnt haben mir folgende Worte: „Da ich mir bewusst bin, dass Sie nicht nach dem geistigen Zustand meines erbärmlichen Daseins fragen, will ich Ihnen mal gehörig die Meinung sagen!“ den Mund verlassen wollen. Stattdessen sagte ich ganz simpel, geistesgegenwärtig und meinen Gefühlen gegenüber völlig grotesk: “Gut, danke der Nachfrage!“

Es folgte darauf die übliche Blutabnahme und er gab mir einen kleinen Ball in die Hand. Die Blutabnahme war fast zu Ende doch ich hielt bis zum Schluss den Ball in der rechten Hand obwohl das Blut von der anderen Hand entwich. Der Arzt sprach ich darauf an und dann kam mir folgendes: „Wenn ich nicht genau wüsste, dass der Ball in die andere Hand gehört, würde ich fast sagen, dass ich so wie Sie, völlig den Verstand verloren habe, dennoch empfinde ich diesen Ball zur Zeit als einzigen Trost meiner traurigen Unbeholfenheit.“ Durch den Kopf.

Ich beließ es bei einem ehrlich widerstandslosen: „Ach so!“

Darauf ließ ich die übliche Zehn-Minuten-Untersuchung über mich ergehen. (Dezember 2006)